Das ist eine Scheibe, bei der sich nicht nur der Titel anhört wie eine vertonte Gebrauchsanweisung. Johannsson ist Isländer mit Leib und Seele und hat sich - wie viele seiner Landsleute auch - der gemächlicheren, um nicht zu sagen "zeitlupenartigen" Gangart verschrieben. Im Prinzip schuf der Mann, der auch für Film (Wicker Park) und Theater komponiert, hier eine Art verstiegenen Soundtrack, der auf den Tonbändern basierte, die sein Vater zum Programmieren des ersten isländischen Großrechners von IBM verwendete. Um diese Sammlung lang gezogener Töne und Geräusche herum adaptierte Johannsson einen Streichersatz, den er ursprünglich für ein Ballett vorgesehen hatte und ergänzte dies um einen neu komponierten Satz. Johannsson erweist sich hier als sehr strenger Konzeptionalist, dessen Elaborate indes nicht einer gewissen musikalischen Ästhetik entbehren. Denn obwohl hier sicherlich die Idee im Vordergrund steht, funktioniert seine Musik auch auf rein emotionaler Ebene. In diesem Sinne ist er seinen Landsleuten von Sigur Ros nicht ganz unähnlich - wenngleich er ohne Gesang und konventionelles Band-Instrumentarium zu Werke geht.