Auf dem brandneuen Hamburger Label Miyagi records kommt mittlerweile die vierte eigenständige Veröffentlichung dieser Band aus Rheine. Trotzdem hat man bisher kaum etwas von ihnen mitbekommen, weil die ersten drei Platten im Eigenverlag erschienen waren. Die vier Jungs sind nämlich unermüdliche Streiter des DIY, die Songs werden im hauseigenen Studio aufgenommen, zur Not in Blechdosen verpackt und zusammen mit selbstgemachtem Merchandise unters Volk gebracht. Das geschieht dann bevorzugt bei Konzerten mit Bands wie It's Not Not, Gregor Samsa oder Rainer Maria, womit die Zielgruppe sehr schön beschrieben wäre.
Aufs erste Hören erinnert die Stimme von Sänger Christoph verdammt an Robert Smith, später merkt man dann doch, dass ihm die härtere Gangart besser bekommt (siehe "About Books And Palms"). Das bestimmende Element dieser Musik ist ganz eindeutig die pathetische Rockgitarre, der man zum Schluss mit "Darby And Joan" sogar ein schön zerhacktes Instrumental widmet. Überhaupt drehen Culm erst so richtig auf, nachdem die Hälfte der Platte schon hinter ihnen liegt. Hoffentlich ist es da nicht schon zu spät. Wirkliche Hits sind auf diesem Album nicht zu finden, aber Leser von Visions und Ox werden "Life In A Steel Cage..." sicher ihr Wohlwollen nicht verwehren. Dafür ist es auch mit viel zu viel Herzblut gemacht, das muss man ihm lassen.