Genau genommen erschaffen Idlewild auf ihrem neuen Album gar keine neue Welt. Stattdessen sagt Frontman Roddy Woomble in einem der neuen Stücke, dass es darauf ankomme, dass man wisse, was man tue. Und das wissen die Schotten zweifelsohne. Auf einem neuen Label machen sie das, was sie am besten können: Ausgezeichnete Gitrarrenrock-Songs mit Pop-Appeal zu schreiben. "Make Another World" ist ein Album, das praktisch nur aus Hits besteht. Ursprünglich war es angedacht, das neue Werk in Richtung Folk zu steuern. Doch diesen Gedanken brachte Roddy mit seinem Solo-Album "My Secret Is My Silence" hinter sich und so konnte man sich auf "World" wieder aufs Wesentliche konzentrieren. Und das bedeutet: Knackige Rhythmen, krachende Riffs, gute Melodien, klasse Songs und jede Menge Rock-Energie.
Die Experimente, nach denen Idlewild immer noch streben (denn das ist eine Band, die nicht stehen bleibt), funktionieren mal weniger (eine Telefon-Stimme im Opener ist eigentlich ein Abtörner) und mal mehr (so gibt es ein verstiegenes Trompetensolo und Gast Vocals von Lowell George Tochter Inara) - nur kommt es auf diese wirklich nicht an: "World" ist eine Scheibe, die durch die Summe ihrer Bestandteile als Ganzes funktioniert. Es ist einfach eine zeitlos klassische Gitarrenscheibe geworden - untypisch für Schottland, typisch für Idlewild und im Vergleich zu Produkten von US-Bands dieser Couleur bemerkenswert unpathetisch und lebendig.