Schimmerte auf ihren letzten beiden Alben immer noch ihre At The Drive-In-Vergangenheit durch, klingen Sparta auf "Threes" nur noch nach sich selbst. Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass wir es hier mit dem bisher besten Werk der Band zu tun haben, mit dem überraschendsten aber ganz eindeutig.

Noch nie waren Sparta weniger Hardcore, noch nie frickelten sie so wenig und noch nie klangen sie so leicht, locker und vor allem einfach wie auf diesem Album, das es nun endlich auch in deutschen Läden geschafft hat, nachdem es in den USA schon lange, bei uns aber nur via Import erhältlich war. Natürlich haben die Herren mit zum Beispiel "Untreatable Disease" oder "Tacking Back Control" einige relativ harte Brocken auf die Platte gepackt, neu ist dagegen, wie häufig sie ruhige bis sehr ruhige Töne anschlagen. "Unstitch Your Mouth" oder "Atlas" sind nur die zwei Highlights der ruhigen Phase und die hat deutlich mehr von U2 und Coldplay, als vom damaligen El Paso-Hype. 50 Prozent der Unwissenden würden "Erase It Again" anfangs garantiert für eine neue Bono-Nummer halten.

Doch eigentlich ist es genau das, was Sparta so herausragend macht. Ihre Variabilität, ihre Wandlungsfähigkeit, ihre Überraschungen. Allen voran Sänger Jim Ward beweist auf "Threes" mehr als eindrucksvoll, was für ein begnadeter Sänger er ist, indem er herzergreifend singt und schmachtet, gleichzeitig aber auch intensivst brüllt und schreit und leidet. Gleiches gilt natürlich auch für die Band, die die komplette Stimmungs-Vielfalt von desillusioniert und wütend über verträumt und zufrieden bis euphorisch und verliebt im Programm hat und musikalisch einzigartig gut umsetzt. Und darum ist "Threes" dann vielleicht doch die bisher beste Sparta-Platte...

Video Tacking Back Control"