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Tonträger-Review
 
Wiley - Playtime Is Over

Wiley - Playtime Is Over
Big Dada/Ninja Tune/Rough Trade
Format: CD

Grime ist am Ende, "playtime is over" - das jedenfalls ist die feste Überzeugung eines der Gründerväter dieses Genres. Wiley will sich aus dem Business zurückziehen. Davor gibt es aber noch einmal einen Rundumschlag in Form des vorliegenden Albums, auf dem Wiley aka Eski-Boy aka Igloo-Boy alle Register seines Könnens zieht und dem Hörer klar macht, welch dunkler Ort Grime sein wird, wenn dieser Typ seine Drohung war macht und einfach verschwindet. Als Teil der Roll Deep Posse hat er den harten Sound aus East London salonfähig gemacht und mit seinem ersten Soloalbum "Treddin' On Thin Ice" einen Klassiker des Genres geschaffen. Und Wiley als MC ist immer noch ziemlich unschlagbar, so messerscharf wirft er sowohl Freunden als auch Gegnern seine Wortpfeile zwischen die Augen.

"Playtime Is Over" wurde von ihm fast im Alleingang produziert (geholfen haben JME und Maniac), enthält das erwartbare Gepose eines Mannes, der weiß, dass er den Rest eh in die Tasche steckt, aber auch gefühl- und humorvolle Songs, die man in dieser Umgebung fast balladesk nennen muss ("Baby Girl", "Letter To Dizzee", "Nothing About Me"). Überhaupt lässt er sich tief in die Karten und ins Leben blicken, ein Mann der vielen Masken war Wiley ja noch nie, aber hier sieht man ihn wohl mit so blanker Haut wie niemals zuvor. Nebenbei kann man sich einmal mehr Solange noch solche Alben gemacht werden wie dieses, ist Grime noch lange nicht am Ende. Ein äußerst starkes Statement!



-Tina Manske-



 
 
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