Allzu viele Affen gibt es ja nicht im Musikbusiness. Und richtig: Simian, das war diese schräge kleine Indie-Band mit eigener Kirche (Church Of Simian) aus Manchester, die sich weiland bemühten, Indie und Dancefloor miteinander zu verquicken, aber bereits 2004 ernüchtert die Segel strich. James Ford und Jas Shaw, zwei der Affenpropheten, sind nun - über viele Umwege und Zufälle - bei der rein elektronischen Tanzmusik angelangt. "Attack Decay Sustain Release" sind die Parameter, mittels derer man elektronische Impulse formatieren kann, damit etwas rhythmisch Interessantes daraus wird. Genau das machen SMD hier - untermalt von diversen Zufallsbekanntschaften und zusammengesampelten Vokal-Beiträgen. Das hört sich dann im Abschluss allerdings sehr viel spannender, abwechslungsreicher und interessanter an als es auf dem Papier aussehen mag. Das liegt daran, dass SMD keine Berührungsängste mit dem Pop haben und ihnen so einige veritable Hits gelingen - auch wenn nicht alle Tracks die mitreißende Grandezza etwa des instrumentalen, hymnischen Openers haben und die konsequente Beschränkung auf Beeps und Clonx auf die Dauer ein wenig steril klingt. Unter dem Strich aber ist SMD eine überraschend brauchbare und enorm abwechslungsreiche Dancefloor-Scheibe gelungen. Vielleicht einfach deswegen, weil sich Ford und Shaw bei diesem Projekt von jeglichem intellektuellen Ballast befreit haben und einfach ihr Bauchfell machen ließen...