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Dizzee Rascal - Maths & English

Dizzee Rascal - Maths & English
XL Recordings/Beggars Group/Indigo
Format: CD

Dizzee Rascals Kollege Wiley hat vor kurzem das Ende des Grime ausgerufen: "Playtime Is Over" hieß sein letztes Album, und es sollte ein Abgesang auf ein Genre werden. Da dachte man sich noch: Wenn er da mal nicht irrt, solange wie Dizzee Rascal, dieser Teufel aus dem nördlichen London, noch ans Mike treten kann und uns seine Beats und sein gestochenes Cockney um die Ohren haut, solange ist Grime nicht verloren. Aber natürlich kann auch dieses Wunderkind nicht ständig Ausnahmealben produzieren wie das Mercury-preisgekrönte "Boy In Da Corner" aus dem Jahr 2003 oder das nur unwesentlich abfallendere "Showtime" (2004).

Er hatte damals eine Menge zu erzählen, der Außenseiter, über ungewollte Schwangerschaften und One-Night-Stands, über das Aufwachsen in einer hoffnungslos verkackten Gesellschaft und das zarte Pflänzchen Liebe, das trotzdem überall sprießt. Doch dann wurde er erfolgreich, war plötzlich Everybody's Darling, hatte plötzlich Geld und "chicks" wie Sand am Meer. Fluch des Erfolgs - seine prächtigen Geschichten kamen ihm abhanden, und mit ihnen auch noch seine Ideen für allzu abstruse Samples, die einem schon beim Hören das Genick brechen ("Da Feelin" hat noch ein bisschen was davon). "Maths & English" spricht vor allem davon, wie großartig es doch ist, wenn die Mädchen tolle Ärsche haben und der Champagner in rauhen Mengen fließt, weil man selbst doch allzu geil ist. Und sowas ist nicht nur in der hohen Literatur fürchterlich langweilig. Wenn das Leben von Dizzee sich tatsächlich wie ein Märchen liest, dann ist "Maths & English" so etwas wie das Ende mit Schrecken. Sehen wir es positiv: Jetzt kann Dizzee Rascal vielleicht auch mal wieder als Dylan Mills ganz unbehelligt einkaufen gehen und darüber nachdenken, welche Geschichten er tatsächlich erzählen will. "Let's take it back to that oldschool storytelling shit" - hoffentlich, das nächste Mal.



-Tina Manske-



 
 
 

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