Ach warum gibt es nicht mehr Scheiben wie diese? Die Schwestern Allison und Catherine Pierce veröffentlichen hier nicht mehr oder weniger als die ultimative, alternative Girl-Pop-Scheibe schlechthin. Da stimmt wirklich alles: Da wäre zunächst der makellose, glasklare Harmoniegesang der Schwestern, dann ihr unbestreitbares Geschick als Songwriterinnen - und zwar genreübergreifend - und dann Roger Greenawalts (Ben Kweller, Adam Green) handgreifliche Produktion, die den überbordenden Ideenreichtum der Schwestern mit sicherer Hand zusammenhält und alle Schattierungen ihres Könnens zu voller Blüte führt. Abgerundet wird diese eh schon appetitliche Mischung durch eine gesunde Prise Crazyness, die so etwas wie Langeweile oder Vorhersehbarkeit schon im Ansatz erstickt.

Sicherlich hilft dabei, dass die Schwestern mit einer tanzenden Zigeunertruppe, einem russischem Ballett und einem fröhlichen Ex-Piraten Erfahrungen sammelten - nur so ist dieser Wall Of Sound aus allem zwischen - sagen wir mal - Country, 50s Pop, Western-Swing, Gypsy-Folk und Indie-Rock zu erklären. Das heißt: Erklärt werden braucht eigentlich nichts, weil hier eh alles stimmt und passt, Sinn und Freude macht. Wo anderen es gelingt, vielleicht einen oder zwei Songs pro CD zu regelrechten Hits auszuformulieren, haben die Pierces gleich deren 13. Fabelhaft! Besser geht so etwas nicht.