Kinski - was für ein Name. Eine Band, die sich so nennt, bürdet sich damit alle Assoziationen auf, die es zu diesem ungewöhnlichen Charakter gibt. Genie, Wahnsinniger, Perfektionist, Ekel, Dämon, Frauenheld... Man könnte so fortfahren und käme doch nie darauf, welche Assoziationen diese Band aus Seattle dazu brachten, sich nach einem deutschen Schauspieler zu benennen. Denn die Band schweigt sich dazu aus, wie sie sich auch sonst recht wortkarg benimmt. Die Webseite macht sich über den Informationshunger der Besucher lustig, die CD selber ist über weite Strecken instrumental.

Doch scheint es eine Gemeinsamkeit zu geben. Obwohl Kinski ein so schwieriger Mensch war - in den Filmen ist er einfach nur ein intensiver Schauspieler. Alles in allem kann man sie sich gefahrlos angucken. Ähnlich verhält es sich mit der Band. Sie sind wild, brachial, ungestüm und heavy. Aber sie tun damit niemandem weh - im positiven Sinne wohlgemerkt. Es ist nicht leicht so viel Energie dergestalt zu kanalisieren, dass sie am Ende in das Format eine Rock-CD passt. Doch genau das ist Kinski hervorragend gelungen. Die Band sprüht Funken. Die richtige Mischung aus Vertracktheit, Drone und straightem Rock. Isis meets AC/DC? Die Anhänger der beiden Bands würden Steine nach mir werfen.