Der Titel 'Let's Stay Friends" ist Programm. Les Savy Fav trotzen dem zunehmenden lahmen Alles-geht-mit-allem des Musikbusiness mit einem Statement, dass in seiner Klarheit keine Wünsche offen lässt - und das war auch bitter nötig, nach geschlagenen sechs Jahren Studioabstinenz. Auf ihrer lang erwarteten vierten Platte machen sie melodiöse Songs mit sehr viel Krach, ihre Punkattitüde ist gemischt mit poppiger Eingängigkeit, ihre Wut mischt sich mit flauschigen Streicheleinheiten für die von zuviel Dissonanzen Gemarterten. "They made this noise that people couldn't stand", heißt es im Opener "Pots & Pants", und dass sich die Geschichte dieser fiktiven Band etwa nicht auf Les Savy Favs Vergangenheit bezieht, mag ja eh keiner glauben.

Ihr neues Album ist dagegen wohl zugleich ihr zugänglichstes, hier muss sich keiner mehr abgeschreckt fühlen (höchstens von der ein oder anderen Distortion, die den Kauf eines neuen Kopfhörers notwendig macht). Enthusiastisch und energisch holen sie sich, was sie wollen, und das sind eingängige Gitarrenhooks ebenso wie raue Chants. Gäste sind unter anderem Emily Haines von Metric am Piano, Joe Plummer von Modest Mouse an den Drums und Elenor Friedberger von den Fiery Furnaces, die ein bewegendes Duett mit Tim Harrington singt. Gut, dass diese Band endlich zurück ist.