Die besten britischen Pop-Bands kommen aus Skandinavien. Das vorliegende Debütalbum ist ein weiteres Glied in einer langen anekdotischen Beweiskette. In Stockholm, Schweden, lebt und arbeitet das junge gutgelaunte Sextett das derart unbeschwerten und unverdorbenen Indie-Pop zu Gehör bringt, dass es eine Freude ist. Folk-, Power-, Brit- und Chamber- sind die wechselnden Präfixe zur Schubladisierung, gerockt wird auch hin und wieder in Maßen. Damit ist allerdings nur der Rahmen beschrieben für etwas, das man eine kleine Sensation nennen muss.
Denn zuletzt haben das vermutlich Belle And Sebastian Anfang der 90er so gut hinbekommen. Was Lacrosse allerdings fehlt, ist die etwas morbide Melancholie der Briten. Stattdessen gibt es jede Menge gute Laune und eingängige Songs. Der Misantrop in uns fühlt sich ertappt und wundert sich, wie er so was gut finden kann. Man muss es einfach. Denn diese Platte kommt nicht nur unverschämt sympathisch, echt und erfrischend daher, irgendwie schaffen Nina Wähä und Konsorten es dabei, nicht in leichtfüßige Einfältigkeit zu verfallen. Anhören und kaufen, oder umgekehrt.