Na, das ist ja gerade nochmal gut gegangen! Beinahe wäre auch die Hamburger Band Superpunk dem grassierenden Labelsterben zum Opfer gefallen. Ihr bisheriger Brötchengeber L'Age d'Or (Tocotronic, Aeronauten, The Gossip usw.) machte kürzlich dicht, doch die Rettung stand ein paar Häuserblocks weiter bereit. Dirk Darmstädters Tapete-Label! Gut so, denn mit ihrem vierten Album "Why Not?" haben die Jungs um Sänger Carsten Friedrichs ein großartiges, vielleicht ihr bis dato bestes Album am Start. Auch wenn der "Fan" Bernd Begemann in den Linernotes, wie immer mit einem Augenzwinkern, gnadenlos übertreibt, so gelingen Superpunk erstaunlich nachdenkliche Stücke ohne die übliche Hau-Drauf-Attitüde. Ein Thema hat den Fünfer diesmal wirklich gepackt: Mindestens drei Songs kreisen ums Altern. Das klingt dann zuweilen ungewohnt melancholisch, fast resigniert, wie bei "Baby, ich bin zu alt", wird aber glücklicherweise durch den nach vorne gehenden Soulpunk der Band sanft relativiert. Musikalisch gibt es wenig Neues zu entdecken, saubere Produktion und man ist geneigt zu sagen: Gut so. Warum sollte man etwas ändern, wenn es super klingt. Oder um es mit Bernd Begemann zu sagen: Die Songs gehen angenehm flott ins Ohr. Dem ist nichts hinzuzufügen.