Josh Turner gehört zur jüngeren Riege aktueller Country-Recken, die sich weniger von den Ursprüngen ihrer Musik, sondern vom aktuellen Sound der kommerziell erfolgreichen Konkurrenzproduktionen beeinflussen lassen. Und so kommt es, dass seine Version des Landlebens weniger nach Folk und Folklore klingt, sondern nach Mainstream-Gitarren-Pop mit gewissen Nashville-Klischee-Schlenkern. Nun ist das in diesem Fall aber gar nicht so schlimm, da er seine Sache recht gut macht, einen angenehmen Bassbariton sein Eigen nennt, die autobiographisch gestylten Texte mit einer gewissen Selbstironie durchsetzt und auf seinem dritten Album auf die Duettpartnerin Trisha Yearwood und Anthony Hamilton (aus dem R'n'B-Lager - was so einiges über die stilistische Reinheit Turners aussagt) zurückgreifen kann. Handwerklich sauber - wenngleich auch entsprechend steril - ist das Ganze zudem aufbereitet. Musikalische Offenbarungen oder Erkenntnisse irgendwelcher Art darf man freilich nicht erwarten.