Frank Spilker von den Sternen hat nun also sein Soloprojekt. Es heißt Frank Spilker Gruppe, kurz FS.G. Wo der Punkt herkommt und was das alles soll, kann einem aber keiner sagen. Denn FS.G klingen vom ersten Ton an wie die Sterne - nicht schlecht, aber eben auch nicht wirklich anders. Dabei hätte man doch denken können, wenn der Spilker sich mal so richtig frei macht von der Basisdemokratie seiner Hauptband (mit der er natürlich auch weiterhin Musik machen wird, ist ja kein Krieg der Sterne, haha), dann könnte er ja mal in die Vollen greifen. Dafür klingt aber leider ziemlich vorhersehbar, was er zusammen mit Matthias Strzoda am Schlagzeug und Max Knoth am Bass abliefert. Ach doch, etwas Neues gibt es doch: Frank Spilker singt jetzt auch englisch.

Teil 2: Lob, Lob

Damit soll nicht gesagt sein, dass es auf "Mit all den Leuten" keine zeitlos guten Songs gäbe, die in typischer Spilkermanier das Leben und seine Zustände ins Visier nehmen. "Es sieht gut aus" ist so ein Song, ein hundertprozentiger Hit mit Refrain zum Mitsingen und stilsicher-ironischem Text; auch der Titelsong ist beeindruckend, wenn auch auf andere Weise - eine solch tolle schräge Gitarre und ein solch furioses Haudrauffinale ist im deutschen Pop immer noch nicht selbstverständlich, da können die Sterne noch zehn Jahre ackern und an den Schreckschrauben drehen. Und wer kann schon so schön den Mond anheulen wie Spilker nach ein paar Tassen Rum zuviel und einem Chanson im Ohr? Oder seiner Mama den Blues spielen ("Ein einsamer Mann")? Ja, je länger man "Mit all den Leuten" hört, desto besser wird es dann doch. Und so hat am Ende nicht nur Spilker selbst seinen Spaß, sondern auch der Hörer. Und freut sich wie Bolle auf alles, was da noch so kommen mag, solo oder zusammen.