Die Band Clinic war noch nie besonders leicht zu verkosten. Dafür lohnt sich die Beschäftigung mit ihnen immer wieder. Das erkannte ja bekanntlich auch der große John Peel, und Arcade Fire werden sich auch was dabei gedacht haben, sie mit auf Tour zu nehmen. Clinic spielen einen wilden Stiefel aus Songs, die sich einmal quer durch die Musikgeschichte gefressen haben und dann mit einem lauten Knall vor unseren Ohren platzen. Psychedelisch, krautrockig, manchmal sogar ein wenig psychotisch, dann wieder auf dem Weg zum perfekten Popsong oder auf der Suche nach dem Weg durch die amerikanische Wüste auf der Flucht vor wandernden Heuballen, also mitten in einem Western: Clinic sind immer für eine Überraschung gut.

Sänger Ade Blackburns Stimme vergisst man sowieso nicht mehr, wenn man sie einmal gehört hat; sie scheint mitten aus einem Alptraum zu kommen (vielleicht sollte man Clinic nachts nicht allein hören, wenn man sich leicht fürchtet) und ist dabei komplett traumhaft schön. Zugegeben: Ungeduldige Naturen werden ihre Schwierigkeiten mit dieser Band haben, denn die Philosophie von Clinic verlangt nunmal nach intensiver Beschäftigung. Aber wer hier ist schon so ungeduldig, dass er sich musikalische Juwelen entgehen lassen würde? Nicht nur die Sphinx auf dem Cover scheint daher zu sagen: Do it! Kauf dieses Album!