Das Keyboard-Intro zieht uns in einen wunderbar melodischen Spontan-Ohrwurm, "New Desire", der tatsächlich das lange kaum stillbare Bedürfnis auslösen kann, die neue Mercenary immer und immer wieder zu hören. Die Death- und Thrasher-Polizei, welcher der Dänen-Sechser seit dem Hinzukommen von Mikkel und Morten Sandager immer schon zu begabt, zu angeproggt, zu wenig true oder zu schwer einzuordnen war, muss und wird "Architect Of Lies" allerdings HASSEN.
Mit diesem schweren Los wird man im Hause Sandager vermutlich eben so gut leben können, wie mit den begeisterungsschäumenden Reviews zur 2006er Tour mit The Haunted, mit dem Zustandekommen einer Europatour im April dieses Jahres mit Death Angel oder der bereits zweiten Verpflichtung fürs W:O:A. Zurück zum aktuellen Album: Während "Bloodsong" etwas bollernder durch die Speaker kommt, nimmt "Embrace The Nothing" mit seinen strahlenden Chören und hohem Anteil an unverzerrtem Gesang wieder den Faden von "Desire" auf und stellt vermutlich sogar den attraktivsten Song eines Albums voller überwiegend starker Beiträge dar. Wenn man "Architect" irgendetwas ankreiden kann, dann vielleicht noch am ehesten die mehr denn je "auf den Punkt" gebrachten Kompositionen (keine erreicht die Sechs-Minuten-Grenze) und die Abwesenheit von einem der herrlichen Mercenary-Instrumentals. Must buy.