Welch fieser Name, welch verrücktes Outfit, welch krasses Cover - und welch unglaublicher Plan. Jesus On Extasy wollen es aber wissen. Auf ihrer MySpace-Seite steht allen Ernstes, dass "sie sich nicht weniger auf die Fahnen geschrieben (haben), als die Revolutionierung eines Genres, das sich verbraucht hatte. Industrial, ursprünglich die Musik des Maschinenzeitalters war ihrer Ansicht nach mit dem Ende der Schwerindustrie Makulatur. Die Zeit war reif für eine Musik, die den gerade im Ruhrgebiet spürbaren Verfall mit euphorisierenden Elementen verknüpfen sollte: für den von Jesus On Extasy dargereichten hedonistischen Mix aus Post-Industrial- und Glam-Rock." Zitatende. Schade nur, dass die fünfköpfige Band viel zu spät dran ist.
Natürlich retten oder revolutionieren sie weder Industrial noch Glam oder irgendein anderes Genre. Denn dafür muss man mehr machen, als sich bei anderen zu bedienen. Doch genau das tut das Quintett auf dem rockiger ausgefallenem "Holy Beauty"-Nachfolger. Es klaut bei HIM, Apoptygma Berzerk, The Rasmus, Camouflage, Paradise Lost und einigen anderen und spielt damit in einer Liga mit Cinema Bizarre - aber sicher nicht bei den großen Jungs. Dafür reichen ein paar nette (Keyboard-)Melodien, mehrstimmige Vocals und zwischendurch mal eine Semi-Hit der Marke "Stay With Me" (der leider nicht mal von der Band selbst stammt...) oder "Dead Presidents" leider nicht aus. Was die oben gennanten Aussagen leider noch lächerlicher macht, als sie es eh schon sind...