Bislang begnügte sich Barbara Carlotti, die nach wie vor einzige französische Songwriterin auf dem 4AD Label bescheiden damit, sich im Schatten von "Odyssey And Miracle" dem legendären Erstlingswerk der Zombies zu sehen. Dabei hatte Barbara bereits auf ihrem Debüt (das ja noch eine umgearbeitete Coverversion von "Rose For Emily" enthielt) durchaus ihre eigene Note. Auf dem zweiten Album setzt sie nun - quasi mit dem Motto "größer, schöner, mehr" - ihre musikalische Entdeckungsreise fort. Was sich auf "Les Lis Brises" im Prinzip eher andeutete, wird hier voll ausgelebt. Ausgehend von beinahe obskuren, rhythmischen Ideen baut Barbara hier komplexe, großartig konzipierte Songgebilde auf, die mit opulenten Orchesterarrangements ausgestattet wurden, was ihre eh schon attraktiven melodischen Ideen eher noch unterstreicht. Hie wie da klingst sie dabei - von der Bevorzugung der französischen Sprache abgesehen - so gar nicht nach einer typischen Chansonette, sondern eher nach einer Songwriterin aus dem London der 60s. Immerhin gibt es hier aber bereits einen ersten eigenen Song auf Englisch. Das Versprechen, was Barbara mit "Les Lys Brises" gab, löst sie mit "L'Ideal" voll und ganz ein.