The Gathering. Man denkt an sanfte Schönheit, auch nach ihrem Ausstieg an Annekes einzigartige Stimme, an große Gefühle, Gothic und Charme. Doch das war auch schon mal anders. Ende der 80er Jahre, als sich die Niederländer formierten und Bart Smits am Mikro stand. Damals war es deutlich härter, fieser, dunkler. All das ist auf diesen beiden Silberlingen nachzuhören.
Auf "Downfall - The Early Years" gibt es Songs von den damaligen Demos "Moonlight Archer" und "An Imaginary Symphony" oder Proberaum-Tapes, bisher unveröffentlichte Aufnahmen, Live-Versionen und frühe Single- Veröffentlichungen. Für Fan ist das natürlich genauso spannend wie nötig. Annekes Anhänger dagegen sollten vorher ein Ohr riskieren. Denn es ist nicht immer schön, was die Band in ihren Anfangstagen so gemacht hat. In den Zeiten vor und während ihrer ersten Alben. Damals standen neben Gothic auch noch ganz viel Doom- und Deathmetal auf dem Programm. Man denkt an Bands wie Amorphis, frühe Paradise Lost oder heftige Moonspell. Es scheppert und blechert, es wird gegrunzt und gekreischt, träge gebolzt, dunkel gelitten. Der Sound ist - trotz Re-Mastering - nicht immer gut und die Songs sind es auch nicht alle. Einige Perlen sind während der 140 Minuten aber sicher auszumachen und einen gewissen Kult-Faktor hat diese Veröffentlichung auch. Doch ehrlich: Wirklich besonders wurden The Gathering erst mit dem Einstieg von Anneke.