Es war um die Jahrtausendwende, da brachte das Kollektiv Asian Dub Foundation ein Album namens "Community Music" heraus, nicht ihr erstes, aber das, welches ihnen den internationalen Durchbruch verschaffen sollte - zurecht, denn diese Platte war ein Meilenstein. Mit einer explosiven Mischung aus Ragga, Drum'n'Bass, Banghra, Punk, Shouts, Techno, Speedrock und Hip-Hop brachte man damit Clubs und Straßen zum Kochen. Dieser Mix machte sie damals einzigartig, ebenso wie ihr Gefühl für eingängige politische Parolen und arschkickende Plädoyers für die Entrechteten dieser Welt. World Music klang selten so unangestrengt unakademisch wie bei diesen Musikern.
Mittlerweile, wo Künstler wie M.I.A. den Beat des Asian Underground auf eine ganz neue Ebene katapultiert haben - auch politisch -, klingen Asian Dub Foundation traurigerweise wie ihr eigener Abgesang. In den schwächsten Momenten des neuen Albums fühlt man sich in den "One World, One Voice"-Soundtrack aus den frühen 90ern katapultiert. Asian Dub Foundation haben sich mit ihrem wenig wandelbaren Sound selbst überholt. Selbst das "No Fun!"-Cover, zusammen mit Iggy Pop eingespielt, kann die Stimmung nicht retten. Tanzen kann man zu diesen Beats natürlich immer noch prächtig, sie schillern aber längst nicht mehr in tausend Farben.