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Pelle Carlberg - The Lilac Time Labrador/Broken Silence
Format: CD
Das Cover seines neuen Albums zeigt Pelle Carlberg zwar in freier Natur umringt von - vermutlich seinen eigenen - Kindern, doch viel Zeit für Familienidylle dürfte er in den letzten Jahren nicht gehabt habe. "The Lilac Time" ist sein drittes Solowerk in ebenso vielen Jahren, und mit jeder dieser ausgesprochen feinen Platten reiste der sympathische Schwede durch die ganze Welt, um sie ausführlich live vorzustellen. Da verwundert es nicht, dass das Cover des neuen Albums wie eine Postkartenserie aufgemacht ist und viele Songs vom Unterwegssein handeln. "Metal To Metal" erzählt von Pelles in Berlin liegen gebliebenem Tourgefährt, bei "Fly Me To The Moon" kommt eine bestimmte irische Airline nicht besonders gut weg, und "Stockholm Vs. Paris" erklärt sich von selbst. Dass seine Songs sind wie Tagebucheinträge, steht Pelle zwar auch weiterhin gut zu Gesicht - zumal er sich musikalisch etwas öffnet und auf einen echten Drummer und vermehrt auf weitere Gäste zurückgreift. Was dem Album allerdings ein wenig fehlt, ist ein richtiges Highlight. Natürlich, die letzten Zeilen von "Tired Of Being PC" ("Tired Of PC - sick of me / Lame as twee") sind wirklich, ähm, niedlich, und den Song "1983", der von Pelle und seinem besten Freund zu Teenagerzeiten handelt, "Pelle & Sebastian" zu untertiteln, ist auch brillant (trotz eines faktischen Fehlers Bill Cosby betreffend), aber ein "Go To Hell, Miss Rydell" sucht man hier vergebens. Aber das kann man von einem Künstler, der seine Alben im Jahrestakt veröffentlicht, vermutlich auch nicht erwarten.
-Carsten Wohlfeld-
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