Mit ihrem zweiten Album, "Bye Bye Beauté", wagte Coralie Clément einen vergleichsweise großen musikalischen Schritt. Unterstützt von ihrem Bruder, Benjamin Biolay und dem damaligen Boyfriend Daniel Lorca von Nada Surf, entstand eine Scheibe, die fast schon als Indie-Rock-Nummer durchging. Für die Fans war das wohl ein wenig zuviel des Guten: Nach dem überwältigenden Erfolg des Debütalbums "La Salle Des Pas Perdus" dümpelte das zweite Werk ziemlich dahin. Dass das mit diesem neuen Werk auch passiert, ist eher unwahrscheinlich, denn es ist näher dran am Debüt als an "Beauté". Biolay schrieb seiner Schwester wieder einige Tracks auf den Leib, die französischer klingen, dennoch einen besonderen Kick haben - denn Biloay baute in jeden Song ein Kinderspielzeug als Leitinstrument ein - deswegen auch der Name. Da Coralie als Sängerin im Laufe der Zeit deutlich selbstbewusster geworden ist, und heutzutage auch weniger ätherisch dahersäuselt als noch auf "Salle", überzeugt diese Scheibe auch in künstlerischer Hinsicht. So singt Coralie hier u.a. auch auf englisch und italienisch (Biolays Lebenspartnerin ist die Mastroianni-Tochter Chiara). Mehr noch: Die durchweg guten Songs, die interessanten Arrangements und die geschickte Mischung zwischen Chanson und Pop lassen das Toy-Gimmick sogar in den Hintergrund treten. "Toystore" ist schlicht ein gutes Album geworden.