Kelli Ali - und das muss man sich angesichts dieser Scheibe einfach auf der Zunge zergehen lassen - war ein Mal die Sängerin der Sneaker Pimps, die mit ihrem poppigen Trip Hop einst die Charts und insbesondere die Soundtracks dieser Welt bevölkerten. Zwischenzeitlich arbeitete sie mit so verschiedenen Leuten wie Brian Ferry, Marilyn Manson oder zuletzt John Densmore von den Doors zusammen. Auf diesem neuen Werk verbündete sie sich mit dem Avantgarde-Komponisten und Produzenten Max Richter, der zuletzt Vashti Bunyan betreute.
In diesem Zusammenhang (und wahrscheinlich nur in diesem) ist es dann auch logisch, dass das Werk klingt wie eine klassische Folk-Pop-Scheibe aus den seligen 60s - inklusive engelhafter Gesänge, zauberhafter Melodien, Querflöten, Schalmeien, Harmonium, Banjo und keinerlei Rhythmusinstrumenten (außer ein wenig Bass). Dabei klingt das alles hervorragend und im Detail gar nicht mal unmodern (man bestaune nur die zurückhaltend hingeschmeichelten E-Gitarren). Einfach weil man solch ein Werk aus dieser Ecke nicht erwartet hätte - und es dann auch noch rundum gelungen ist - hat es eigentlich unser aller Hochachtung verdient.