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The Buttless Chaps - Cartography

The Buttless Chaps - Cartography
Mint/Broken Silence
Format: CD

Die Buttless Chaps haben schon viel probiert und vor allem experimentiert, von altbackenem Country über New Wave bis Punk war auf den bisherigen fünf Studioalben alles dabei. Mit dieser sechsten Veröffentlichung, der vierten beim Indie-Label Mint Records, scheinen sie ihren Sound endlich gefunden zu haben - und was für einen!

"Cartography", das den geduldigen Zuhörer tatsächlich auf eine Reise zur musikalischen Mitte der Welt mitnimmt, ist vor allem eins: einzigartig. Die fünf Kanadier aus Vancouver bewegen sich mit ihrer Platte fernab des Mainstreams und legen wenig Wert auf Eingängigkeit, Experimentierfreude ist oberstes Gebot. Das Ergebnis ist ein abwechslungsreicher Mix aus alten Sounds mit futuristischen Klängen und gelegentlichen Elektro-Einschüben, bei dem jedoch ständig der ganz eigene und keineswegs überladen wirkende Stil durchscheint. Schon der Opener "Cartography" setzt mit der Kombination von akustischer Gitarre und einer ordentlichen Portion Synthesizer auf ganz hohen Anspruch und lädt mit seinen Psychedelic-Anleihen zum zurücklehnen, Augen schließen und treiben lassen ein. Zu den besten Songs des Albums zählt sicherlich auch "Broken Transit Broken Soil", das mit sanften Gitarren-Riffs und doppelt fetzigem Chorus fast schon episch wirkt. Dicker Pluspunkt ist dabei der einschmeichelnde Background-Gesang Ida Nilsens, welche die tiefe, emotionsgeladene Stimme von Frontmann Dave Gowans perfekt zu ergänzen weiß. Ganz anders klingt da schon "Coal Grey Sky", das wunderbar gesetzt und optimistisch daherkommt und von flotten Grooves des neuen Drummers Dan Gaucher vorangetrieben wird - wie gesagt, die Chaps sind vor allem wandlungsfähig.

Musikalisch also mittlerweile auf sicherem Terrain, beschäftigen sich die sehr bildhaften Texte mit der Isolation moderner Gesellschaft und dem Stückchen Grün und Frieden, das jeder für sich finden muss. Auch politisch aktuell also, die neue Platte, und dabei kommt man sich kein bisschen veralbert vor. Im Gegenteil: Ernster und ehrlicher kann man seine Stücke kaum vortragen, wobei ernst keineswegs nüchtern oder trocken heißt. Aber die Gruppe weiß den Puls der Zeit zu treffen und Gowans tut seinen Teil dabei, Gefühle zu vermitteln und zum Nachdenken anzuregen. Wünschenswert, dass sich die Band auf dem nun eingeschlagenen Weg halten kann!



-Lisa Schmitz-



 
 
 

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