Ähnlich wie das zugrundeliegende Festival ist auch das Haldern Pop Label so etwas wie eine musikalische Wundertüte: Man weiß nie, was einen erwartet, wenn man das Label irgendwo aufblitzen sieht. Dieses Mal ist es schrulliger Gitarrenpop der beiden Schweden Erik Sunbring und Jacob Lind, die sich grundsätzlich an der britischen Working-Class-Mentalität und -Attitüde orientieren, dabei aber einige ungewöhnliche Gedankengänge und musikalische Schlenker parat haben. So dominieren in einigen Nummern unerklärliche Afro-Gitarren-Rhythmen, während durch andere Spielzeug-Elektronik blubbert. Wieder andere überraschen mit an unerwarteter Stelle eingestreuten Refrains oder Riffs und noch andere kommen straight und songwriterisch geradlinig daher. Zu entdecken gibt es dabei viel, denn die Jungs haben sich - mit Gitarre, Bass, Drums, Marima, Banjo und Vibraphon - so einiges einfallen lassen (und schlagen somit nicht nur sprichwörtlich große Funken). Im Prinzip ist dieses Album typisch für den vertretenen Haldern-Anspruch: Ungewöhnliche, organische Popmusik mit einer extremen Perspektive unters Volk zu bringen. Und wieder ein Mal hat sich der Kauf der Wundertüte gelohnt.