Heutzutage hat der Begriff "Sampler" immer gleich einen schalen Beigeschmack. Zu viele gibt es davon und zu viele davon sind zu beliebig oder das Ziel (Cash) ist zu offensichtlich, um Freude zu bereiten. Dass eine der Aufgaben eines Samplers die ist, Interesse zu wecken, wird dabei gerne übersehen. Dieser Aufgabe wird die Serie der Rough Trade Shops definitiv gerecht. (Dass diese nun auf einem anderen Vertrieb erscheint, ist eine ironische Randnotiz der Geschichte.) Auf deiner Doppel-CD wird hier einerseits ein bunter (keineswegs umfassender, sondern ein sympathisch subjektiver) Querschnitt der aktuellen Indie-Szene dargeboten - durchaus auch mit zwischenzeitlich bekannt gewordenen Namen wie Bon Iver, Fleet Foxes oder The Acorn, andererseits viel Obskures zu Tage gefördert (= ggf. zukünftige Entdeckungen) und einige Ostereierchen in Form exklusiver Tracks gibt's obendrein. Was es nicht gibt, ist ein roter Faden oder irgendwelche stilistischen Überlegungen. Zwischen den 44 Tracks (!) findet sich aber sicherlich für jeden etwas - vorausgesetzt man sucht nicht nach musikalischer Einheitskost.