Ein gemütliches Café. Sessel zum Lümmeln, ein dampfender Becher auf dem Tisch und drum herum entspanntes Treiben. Vielleicht hat man ein gutes Buch zur Hand. Oder plaudert mit Freunden, schaut sich die Leute an oder träumt einfach vor sich hin. Eine herrliche Situation. In diese passen die neuen Songs von Southerly. Denn sie sind voller Wärme, Schönheit und vor allem Entspanntheit und trotzdem fernab jeglicher Belanglosigkeit.

Auf dem zweiten Southerly-Album wird fröhlich zwischen Indie, Folk, ein wenig Country und Songwriter-Pop hin und her gewechselt, ohne sich nur zu einer Sekunde festlegen zu wollen, und der Hörer so zum Träumen ("Taking Stock"), zum Mitwippen ("Cold Caller") und stets zum Genießen gebracht. Es ist tatsächlich eine große Freude, sich diesen vielfältigen und spannenden Sound anzuhören, der nicht nur die unterschiedlichsten Atmosphären bedient, sondern auch durch seine umfangreiche Instrumentierung auffällt. Neben den üblichen Verdächtigen ertönen Klaviere und Akkordeons, Geigen und Xylophone, Bläser und Banjos. Und trotzdem herrscht hier kein Chaos. Ganz im Gegenteil. Siehe oben.

Dafür nahezu alleine verantwortlich ist übrigens Krist Krueger, der nicht nur die Songs geschrieben, eingesungen und zu großen Teilen eingespielt hat. Er saß mit Robert Bartleson (Wilco) auch auf dem Produzentensessel und hat seine Finger im Spiel, wenn es ums Booking und sein Label geht. Ein Selfmader und Storyteller, der aus Southerly inzwischen eine richtige Band gemacht hat und den wir gerne mal wieder auf einer deutschen Bühne sehen würden...