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The View - Which Bitch?

The View - Which Bitch?
Columbia/Sony BMG Music
Format: CD

Wenn ein Debüt-Album mit so offenen Armen empfangen wird und für Furore sorgt, wie das Erstlingswerk der schottischen Band The View vor rund zwei Jahren, dann ist es legitim, auch beim zweiten Streich die Messlatte hochzulegen, wenn nicht sogar noch höher. Wie oft sind Bands gleich wieder in der Versenkung verschwunden oder wollten sich komplett neu erfinden. The View scheinen sich angesichts der Erwartungshaltung gegenüber ihrer neuen Platte "Which Bitch?" nicht verzweifelt die Haare gerauft zu haben oder sind gar in Depressionen verfallen. Zumindest lassen sie es den Hörer nicht im Geringsten spüren und bewegen sich mit der gewohnten Portion Selbstbewusstsein und Kühnheit von einem Song zum nächsten.

Zielstrebig und ohne Scheu singen sie von Wortgefechten mit der Freundin, durchzechten Nächten und den Versuchungen, denen man nicht widerstehen kann, wobei in den Texten hier und da die Jugend zum Ausdruck kommt, in der sich die Bandmitglieder selbst noch befinden. Dennoch zeugt das Album auch von einer gewissen Reife und Weiterentwicklung in musikalischer und textlicher Hinsicht. So verarbeitet Kyle Falconer in dem mit Streichern unterlegten "Unexpected" den Tod seines Vaters und zeigt eine weitaus ernstere Seite als bisher. Auch was die Instrumentierung betrifft, haben the The View in keinster Weise Angst vor Experimenten. Neben Klängen, die fast schon Bar-Charakter besitzen, simpel gehaltenen Einsätzen von Piano und zupfenden Gitarren oder den typischen, rasanten Stücken, die ohne Pause durch wirbelnde Drums und schnell in die Welt herausgeschriene Texte bestechen, findet sich aber auch die ein oder andere Überraschung unter den insgesamt vierzehn Stücken. So sind es vor allem sehr stimmungsvolle und passend eingesetzte Streicher, die immer wieder zum Einsatz kommen und besonders in "Distant Doubloon" ihren musikalischen Höhepunkt finden. Nur gesanglich stellt sich manchmal die Frage, ob die nicht immer sauber getroffenen Töne und der oft nuschelnde Charakter des ohnehin schon breiten schottischen Akzents dazu beitragen, das Maß an Authentizität zu erhöhen oder an einigen Stellen den Wunsch nach etwas mehr Perfektion hervorrufen.



-Annett Bonkowski-



 
 
 

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