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Ribbons - Royals

Ribbons - Royals
Osaka/Cargo
Format: CD

Wenn man die netten kleinen Geister sieht, die das Cover von "Royals" zieren und den Fan im Plattenladen aus dem Regal heraus tumb anstarren, kann das schon ein bisschen gespenstisch wirken. Das sollte es auch. Denn diese Platte ist mit Vorsicht zu genießen. Wenn man das Wort Ribbons hört und an einen Haufen bunter Gummibänder denkt, trifft das nicht ganz das, was man von diesem Album erwarten sollte. Erstens kein Haufen, weil dieses Werk ein Solo-Projekt ist, und zweitens nicht bunt. Höchstens Blassgrau mit einem Spritzer provokativen Rots.

Schöpfer der Platte ist Jherek Bischoff, der wenn, dann höchstens durch seine Zusammenarbeit mit Künstlern wie The Dead Science und Xiu Xiu bekannt sein dürfte. Der ohne Frage verdammt begabte Komponist, Produzent und Musiker an verschiedensten Instrumenten hat mit diesem Projekt ein wenig daneben gegriffen. Oder "Royals" ist einfach leicht zu verkennen. Eines ist das neun Track starke Solodebüt Bischoffs aber auf alle Fälle: Nichts für schwache Nerven. Die 37 Minuten experimentellen Pops stützen sich auf hypnotisierende Vocals und Untermalung durch weniger anheimelnde Laute wie Froschquaken, auch der gehauchte Background-Gesang mayumi heiders trägt meist eher zu psychedelischer Atmosphäre bei.

Schon im Opener "All Of Us" ist etwas, das sich verdammt nach flotter Drum Machine anhört, und zumindest die steht irgendwie konträr zum ruhigen Gesang und verwirrt. Zusätzlich werden gezielt Disharmonien eingebaut, die beim lieben Hörer gern eine Gänsehaut verursachen. Wenn dann im Hintergrund noch zig Geigen leiern, dann passt das. Irgendwie. Im nächsten Track "The Last And Least Likely" ist dann wenigstens das Schlagzeug echt, und das ist Sound-technisch wirklich eine ungeheure Steigerung. Das Outro ist sogar richtig nett, einschmeichelnde Vocals und sanfte Instrumentalisierung tragen zu einem wohligen Schauer bei. Aus dem Raster fällt "Children's Song", das mit eingängigen Riffs und zur Abwechslung mal härterem Gesang in dem sonst recht anstrengenden Werk eine echte Erleichterung für das Ohr darstellt.

Trotzdem kommt das Material ziemlich schleppend daher, daran kann auch Bischoffs Talent und seine Liebe zum Detail nichts ändern, die er hinter den Stücken vermuten lässt. Ein Debüt also, das ganz klar Geschmackssache ist und über dessen Qualität man sich streiten kann.



-Lisa Schmitz-



 
 
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