|
Delerium - Remixed Nettwerk/Soulfood
Format: CD
Was macht ein Act wie Delerium aus Vancouver, der von den beiden Protagonisten Bill Leeb und Rhys Fuller vorwiegend nach dem Studio-Frickel-Prinzip mit Gast-Sängerinnen gesteuert wird, wenn es um eine Greatest Hits-Sammlung geht? Ein Remix-Album. Im Wesentlichen wurde dieses Werk als fortlaufende Endlosschleife konzipiert, die also beispielsweise im Tanzhause dem DJ die Arbeit abnimmt. Auch als Musiktapete funktioniert das ganz gut, da auf allzu extreme Experimente - vor allen Dingen aber auf allzu monotone Spielereien - verzichtet wurde. So blieben zum Beispiel teilweise die Vocals erhalten (u.a. von Sarah MacLachlan, Miranda Lee Richards oder Jael von Lunik) und sogar Melodien sind Ansatzweise noch erkennbar. Die Struktur der Tracks wurde genrekonform aufgelöst und durch rhythmische Wellenbewegungen ersetzt, wobei durchaus erwähnt werden darf, dass durchaus Akzente gesetzt wurden, die den allgemeinen Flow noch im Griff behalten. Der Pop-Charakter tritt naturgemäß bei diesem Projekt ein wenig in den Hintergrund, ist aber gerade eben noch erkennbar - etwa bei einem neuen Track. Jedenfalls ist dies eine durchaus akzeptable Art von musikalischer Vergangenheitsbewältigung.
-Ullrich Maurer-
|