Mit ihrer selbstbetitelten "Wirbelfunkmischmaschine", die einen fusionierenden Sound aus Ska, Rock, Funk, Reggae und Jazz produziert, gelten die 1979 in Los Angeles gegründeten Fishbone nicht wenigen als Vorreiter des Crossover-Genres. Dessen und auch ihrer Live-Qualitäten scheint sich die Truppe aus Kalifornien durchaus bewusst zu sein, bedenkt man dass mit "Fishbone" die dritte Live-Platte innerhalb der letzten vier Veröffentlichungen auf den Markt geschmissen wurde.

Genauso hört sich das dann auch an. 2007 machten Fishbone bei ihrer Welttour in Bordeaux Halt und bannten den Auftritt kurzerhand auf CD und DVD. Mit gutem Sound und zahlreichen Hits der Band kann die Platte trotzdem nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Truppe irgendwie in den Achtzigern hängengeblieben ist. In knapp 80 Minuten Material lässt sich kaum Variation, geschweige denn Innovation finden. Die gewohnte Qualität und Professionalität kann man dem Livekonzert trotzdem nicht absprechen: Treibende Rhythmen, funkige Instrumentalisierung und die gelegentliche Aufmischung der Zuschauermenge machen das gute Stück zu einem wahren Freudenerlebnis. Fehlt es dem lechzenden Fan dann noch an visuellen Impressionen, schiebt er einfach die dazugehörige DVD in den Player und die Party kann beginnen. Ob es daran liegt, dass hier ausschließlich farbige Musiker agieren, sei mal dahingestellt, aber dass "Fishbone" das gewisse groovige Etwas hat, ist ihm nicht abzusprechen: Die kecken Bläser-Arrangements rocken einfach! Ob das flotte "Ma & Pa" oder stampfende Stücke wie "The Suffering", die Tracks haben allesamt ihre Stärken - und eine Menge Gefühl.

Nachdem sie mit elf Alben in fast 30 Jahren bisher nicht viel mehr als ein paar Achtungserfolge und Platzierungen in den Billboard-Charts erzielt haben, wäre es Fishbone also zu wünschen, dass sie mal mit etwas mehr Experimentierfreude aufwarten und endlich den eigentlich verdienten Ruhm ernten.