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Tonträger-Review
 
Korea - For The Present Purpose

Korea - For The Present Purpose
Sound Pollution/Rough Trade
Format: CD

Anders als der Name vermuten lässt, kommen die Alternative-Rocker von Korea nicht aus Ostasien, sondern vom europäischen Kontinent. Aus Schweden, um genau zu sein. Kein Wunder also, dass als markantestes Stilmerkmal auf dem Erstlingswerk eine volle Ladung typisch skandinavischen Schwermuts durchscheint. Die sechs Jahre alte Truppe um die beiden Ehrnstéb-Brüder Michael und Dennis setzt hier keinen Meilenstein, macht aber klar, dass man noch mit ihr rechnen kann.

"For The Present Purpose" ist von einer melancholischen Grundstimmung durchzogen, die den euphorischen Hörer ganz schön runterziehen kann. Besonders Michael Ehrnstébs einfühlsame Vocals und die geschickt sparsame Instrumentalisierung tragen ihren Teil dazu bei, dass Koreas Debüt zum absoluten Muss für schwermütige Kaminfeuer-Abende wird. Das Sahnehäubchen auf die Pathos-Torte obenauf setzen noch die allesamt gemeinschaftlich verfassten Texte, die sich natürlich vor allem um eins drehen: Enttäuschte Liebe. Nicht jedermanns Sache, aber trotzdem nett anzuhören. Wünschenswert wären ein bisschen mehr Krach und Experimentierfreude gewesen, da die 37 Minuten starke Platte relativ fantasielos und vor allem monoton daherkommt. Einzig buntes Element in dem sonst schnörkellosen Alternative-Rock sind die meist zarten, bei "GPHH38" und "Above" schon ausgeprägteren Industrial- und Elektro-Einschübe, mit denen vor allem Gitarrist Mikael Hörnlund das Werk gehörig aufwertet. Herausstechende Tracks sind der von rockigen Gitarrenriffs durchsetzte Opener "Insufficient Karma" und das an NuRock erinnernde "Above", das in Bezug auf Stil und Stimmung ohnehin aus dem Rahmen fällt.

Mit durchweg eingängigen Melodien und Rhythmen zeigen Korea, dass sie zwar wissen, was Radiotauglichkeit heißt, dafür wird aber auch richtung übliches Ohrwurmgedudel abgedriftet und nichts geschaffen, was einen länger beschäftigt. Obwohl sich also durchaus Potential erkennen lässt, bleibt zu hoffen, dass der Titel des Erstlings auch wirklich so gemeint ist und sich die vier Schweden in Zukunft ein bisschen weniger auf Kommerzialität und mehr auf die Musik konzentrieren.



-Lisa Schmitz-



 
 
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