Das Trio Sholi aus San Francisco legt mit seinem gleichnamigen Debütalbum eine Sammlung von acht Songs vor, die sich wohlwissend am Einheitsbrei vorbeischleicht und mit viel Experimentierfreude daherkommt. Was auf dem Cover der Platte nach Blumensalat in Ekstase und viel buntem Gewirbel aussieht, ist vielleicht schon ein Indiz darauf, was in musikalischer Hinsicht von der Band erwartet werden darf. Teilweise psychedelisch und dennoch sehr melodisch geht es auf den Songs zu. Besonders die ausgeklügelten und abwechslungsreichen Drum Parts tragen dazu bei, dass der Eindruck eines Werkes entsteht, das sich versucht durch Individualität auszuzeichnen. Durch das hohe Maß an instrumentaler Komplexität entstehen zwar teilweise schon fast verstörende Klänge, aber diese Momente halten niemals zu lange an und werden bedächtig von eingängigen und weitaus fassbareren Passagen abgelöst. In beiden Fällen passt sich die Stimme von Payam Bavafa mühelos an die jeweiligen Gegebenheiten an. Auch wenn die eine oder andere Idee nicht gleich beim ersten Hören vollständig greifbar ist, so muss sich das nicht unbedingt zum Nachteil auswirken. Es bedeutet lediglich, dass Sholi sich ihrer weitreichenden Möglichkeiten bewusst sind und diese gerne ein wenig ausreizen, bevor sie wieder zu unkomplizierteren und konkreteren musikalischen Mitteln zurückfinden. So bewegt sich das gesamte Album zwischen diesem Kontrast hin und her und wartet nur darauf, gleich an der nächsten Ecke wieder die gewohnte Bahn zu verlassen.