Auf seiner eigentlichen Spielwiese - dem klassischen Songwriting in der Manier von Big Brother & The Holding Company - hatte sich Nicolai Dunger in der letzten Zeit ja ein wenig rar gemacht. Was natürlich nicht heißt, dass er untätig geblieben ist, denn der Mann tobt sich auf den verschiedensten Feldern aus. Nun kehrt er mit frischem Schwung zurück und liefert auch gleich ein kleines Meisterwerk ab. Im Prinzip macht er gar nichts Neues - nur scheint der Schwede die Motivation gefunden zu haben, seine Intensität und Inbrunst noch ein Mal zu steigern. Etwas zurückhaltender inszeniert zwar als die letzten Alben, liefert er hier eine Sammlung von Songs ab, die in ihrer Schlüssigkeit und Konsequenz schon bemerkenswert sind. Sowohl was die Instrumentierung, wie auch die Arrangements und auch die Melodieführung betrifft, schöpft Dunger hier aus dem Vollen und lässt keinen Trick aus, der in seinem Buch zur Verfügung steht.
Dabei nimmt er sich als Sänger gewissermaßen sogar noch zurück (was heißt, dass seine Stimme nicht mehr so volltrunken durch die Gegend mäandert) und lässt die Songs mit verhältnismäßig überschaubaren Mitteln wirken (= es gibt keinerlei Bombast-Ballast). Sein Meisterstück liefert er mit dem Duett "Tears In A Cilds Eyes" ab, auf dem sich Nina Persson von den Cardigans für ein umgekehrtes Gastspiel auf der letzten A Camp-Scheibe bedankt. Insgesamt ist dies schlicht Dungers beste Scheibe als Troubadour überhaupt. Punkt. Die anstehende Tour verspricht also wieder mal außergewöhnlich zu werden.