Als Frontmann der schottischen Band Stiltskin, als Gastsänger bei Genesis und als Gast bei den Scorpions kennt sich Ray Wilson mit kommerziell einträglicher Rockmusik bestens aus. Kein Wunder also, dass er auf seinen Solo-Alben - so auch hier - lieber den akustisch orientierten Songwriter raushängen lässt. Dabei macht er sich seine Erfahrungen als kleiner Superstar zu Nutze: So gut und teuer klingen Scheiben dieses Typs selten. Man kann die Songs praktisch greifen und in die Vitrine stellen, so brillant sind die einzelnen Sounds herausmodelliert. Leider kann der Mann als Auteur da nicht mithalten. Seine Songs wirken regelrecht orientierungslos und flach und zu sagen hat er eigentlich auch nichts. Was übrig bleibt, sind zu Slogans aufgeblasene Attitüden. Ein potentieller Hit lässt sich da nicht finden. Auf der Haben-Seite ist dann noch Wilsons warmer Gesang und die vielschichtigen Arrangements. Indes: Wer so etwas mag, ist bei anderen, ähnlichen Acts wie Reamon da schon besser aufgehoben - denn da gibt es diese Hits.