Dass Trilogien ein lohnendes Pflaster im Filmgeschäft sind, das haben uns zahlreiche verknüpfte Leinwandabenteuer bestens bewiesen. Doch auch die Musik scheint diese Form des Ausdrucks immer mehr für sich zu entdecken. Die letzten kreativen Streiche von den Eels oder Schwedens quirligem Pop-Export Robyn sprechen da eine deutliche Sprache. Nun hat es auch Kaizers Orchestra aus Norwegen so in den Fingern gejuckt, dass sie im Jahrestakt musikalisch von sich hören lassen wollen. Den Auftakt zum Dreierpack bildet "Violeta Violeta Vol. I", auf dem die Gypsy-Wurzeln zwar immer noch spürbar sind, aber sich längst nicht mehr so zügellos breit machen wie gewohnt. Stattdessen tobt sich die Band etwas mehr im Popbereich aus und wirkt im Vergleich zugänglicher.
Das nötige Maß an Wildheit und die Lust ausgelassen miteinander zu musizieren, hat die Band dagegen nicht eingebüßt, auch wenn poppigere Arrangements etwas in den Vordergrund rücken. "Psycho Under Min Hatt" versprüht die gewohnte Lebendigkeit, die wir aus dem Norden gewohnt sind, aber auch der Einsatz von einer Horde Bläsern, wie in "Svarte Katter & Flosshatter", wird nicht gescheut. Insgesamt probieren sich die seit zehn Jahren stets aktiven Herrschaften an unterschiedlichen Einflüssen, die das Album letztendlich klanglich in mehrere Richtungen zieht, aber dennoch nicht das Typische der Band vermissen lässt, so dass ein ungewolltes Abdriften ausgeschlossen wird. Umso mehr stellt sich die Frage, was die Band angesichts solch vielfältiger Perspektiven noch auf den folgenden Alben für uns bereit halten wird.