Über den Namen des zweiten Sea Of Bees-Albums sollte man nicht zuviel nachdenken: "Orangefarben" ist in dem Fall nämlich ein Kosenname und auf dem Album geht es um eine zerbrochene Beziehung zu der Person, die diesen Namen trug. Das muss man allerdings nicht wissen, wenn es um die Musik geht, die Julie "Jules" Baenziger aus Sacramento auf ihrem zweiten Werk nahezu alleine eingespielt hat. Um eine Coverversion von John Denvers "Leaving On A Jetplane" herum (die natürlich auch mit der o.a. Beziehung zu tun hat) erschafft Jules eine erstaunlich vielfältige und abwechslungsreiche Indie-Pop-Welt, in der für Folkpop im Hippie-Stil ebenso Platz ist wie für Garagen-Schrammel-Pop der Extraklasse. Dabei gefällt Jules sowohl als versierte Songwriterin wie auch als Performerin mit Verve und Intensität. Zwischendurch gibt es auch noch klassischen Girlie-Pop mit Glöckchen und Streichern, zu dem Jules mit jubilierender Stimme inbrünstig abliefert. Dabei reiht sich ein potentieller Indie-Pop-Hit an den nächsten. Das ist Westcoast-Sound, wie er im 21. Jahrhundert klingt!