Zumindest in Prog-Zirkeln hat dieses Album, von dem schon lange Zeit geraunt wurde, schon vor der jetzt endlich erreichten Kaufbarkeit mehr Aufmerksamkeit erregt als beispielsweise das halbgare "Fly From Here"-Opus der Progdinosaurier-Kollegen Yes. Nun ist die Kooperations-Scheibe von Chris Squire (bss, voc; u.a. Yes) und Steve Hackett (guit, voc; Ex-Genenis) also endlich da. Und enttäuscht nicht. Überrascht höchstens jene, die ein kaum zugängliches (Potenzierung der Ansprüche) Progmonster erwartet haben. Weit gefehlt: bei "A Life Within A Day" - sowohl beim Titelsong wie beim Gesamtalbum, handelt es sich um meisterlich eingespielte, aber völlig entspannt und nachgerade frisch klingende (Prog)rockmusik.

Es kam ursprünglich zu diesem Projekt, als Chris ("Fish") Gitarrenparts für ein Soloalbum benötigte. Die tatsächliche Produktion dauerte aus verschiedenen und leicht vorstellbaren Gründen über vier Jahre. Für die Aufnahmen komplettierten sich die Altmeister mit Jeremy Stacey (drms; ex-The Syn, Noel Gallagher's High Flying Birds, Sheryl Crow) und kamen mit Material über die Rampe, das mal wie aktuelles Hackett-to-Bits-Material klingt ("A Life Within A Day" "Divided Self"; "Aliens" [das allerdings als "Aliens Are Only Us From The Future" auch schon im Yes-Live-Programm stand; "Storm Chaser"), mal wie eine funky-Version ("Tall Ships") oder wie ein Update vom grandiosen Squire-Solo "Fish Out Of Water" ("Can't Stop The Rain" - mit fabulösem Jazz-Gitarren-Solo). Und manchmal deutlich wie ein unveröffentlichter Yes-Diamant ("Sea of Smiles").

Richtig Feuer im Arsch bekommt die Mixtur dann bei einigen anbetungswüridigen Sekunden Hackett-Solo im abschließenden "Perfect Love Song". Es wäre doch grandios, diese Packung wirklich mal abzubekommen, vielleicht in einer Double-Headliner-Tour Hackett-Yes...?