Den Vorgänger "The Dogs Are Turning Red" fanden wir damals nicht so wirklich berauschend. Auch, weil wir von einer Band, bei der Leute von Gluecifer, Turbonegro (wenn auch nur kurz) oder WE mitmachen, einfach mehr erwartet haben. Jetzt kommt der nächste Silberling von Smoke Mohawk und wieder sind es diese großen Namen, wieder sind es Danny Young, Rolf Yngve Uggen, Thomas Felberg, die einem zuerst ins Auge fallen. Doch noch mal fallen wir nicht darauf herein, sondern verzichten auf Euphorie und die Hoffnung auf einen neuen Klassiker. Sicher ist sicher.

Ein sicherer Weg für die Band wäre natürlich, sich auf alte Punk N Roll-Tugenden zu verlassen und sich schmutzig, böse und gemein durch ein neues Album zu schroten. Die alten Fans würde es freuen und alles wäre okay. Aber das machen die Herren nicht. Also nicht nur, denn Rock N Roll ist das hier schon und das zu jeder Sekunde. Doch Young und Co. schwingen hier auch munter bis heiter die Psychedelic-Keule und bedienen sich - ähnlich wie Nicke Andersson bei Imperial State Electric - immer wieder im Soul. Vermischt mit Feldbergs herrlicher Stimme klingt das dann nach den Doors, den Beatles, Led Zeppelin und so. Den üblichen Verdächtigen eben, wenn man sich in dieser Ecke aufhält. Gleichzeitig aber klingt das auch durchaus gut, interessant und hier und da sogar ziemlich großartig. Wenn sie fast schon locker-flockig "Sophia" zocken und sich dabei als verspielte Kindsköpfe präsentieren zum Beispiel. Oder wenn sie bei beim The Osmonds-Cover "Crazy Horses" in andere Welten entschwinden, sich bei "Outskirts" um den Verstand solieren oder mit "Jump Out OF Tyme" einfach mal lospopppen. Auf der anderen Seite bleibt manch Stück bei okay und würde man sich Gedanken machen, wer denn da gerade zugange ist, würde das nicht reichen. Aber da wir das nicht tun, nicken wir zu den soliden und freuen wir uns über die vielen guten Seiten von "Viva El Heavy Man" - und überlegen uns, welche Scheibe wir denn als nächstes hören sollen. "Riding The Tiger" oder "Soaring With The Eagles..."?