Keine Angst: Obwohl Altmeister Earle auf seinem neuen Werk wieder mal mit seinen Dukes agiert, konnte er sich dieses Mal zurückhalten und widerstand dem Gedanken, das neue Material möglichst rockig aufzubereiten - zumal er sich in der Vergangenheit mit diesem Ansatz nicht nur Freunde gemacht hatte. Nein, die neue Songsammlung - dieses Mal ohne konzeptionellen roten Faden - klingt erfreulich so, wie Earle ansonsten seine besseren Solo-Alben organisiert, nur dass dieses Mal mehr Leute mitmachen. Neben den Dukes gibt es auch Duchesses - zu denen auch Gattin Alison Moorer gehört, die der Scheibe mit ihren Harmoniegesängen sowieso eine eher besänftigende Note verleihen. Ansonsten gibt es für eine Dukes-Scheibe vergleichsweise viele akustische Elemente und Earle läuft seit langer Zeit wieder mal als Storytelling-Songwriter mit politischem Gewissen zur Hochform auf. Und abschließend gibt es hier einige Songs zu hören, die der Meister aus der Fernsehserie "Treme" mitgenommen hat, in der er eine Rolle als Musiklehrer übernommen hat. Insgesamt ist das eine Earle-Scheibe, die auch die Freunde des "alten" Steve gerne hören werden.