Mimmi Tamba kommt aus Norwegen und präsentierte bereits 2004, im Alter von damals gerade mal 13 Jahren, mit "Me And My Funny Side" ihr erstes (Mini)-Album. Danach sammelte sie erst mal Erfahrungen als Session-Musikerin und Casting-Show-Kontestantin, bevor sie sich daran machte - zusammen mit Produzent Vegard Kleftas Sleipnes und befreundeten Musikern - für ihren ersten eigenen Longplayer ein neues musikalisches Konzept zu entwickeln. Sie selbst nennt das Renaissance- oder Barock-Pop. Das ist aber insofern irreführend, als dass ihr mit Streichern, Bläsern und Tasteninstrumenten aber auch elektronischen Elementen arrangierter Artpop im Grunde genommen alles andere als verspielt, opulent oder gar plüschig dargeboten wird. Ganz im Gegenteil konzentrieren sich Mimmi und ihre Mitstreiter - besonders im ersten Teil der Scheibe - oft darauf, die avantgardistischen Aspekte, die sich aus oft theatralisch verfremdeten Vocal-Arrangements ergeben, in einem sogar eher spröden Umfeld zu platzieren. Das kontrastiert dann mit den hymnischen Refrains und operettenhaften Melodie-Bögen der im Mittelteil der klug strukturierten LP versammelten Pop-Tracks. Tatsächlich gelingt Mimmi so das Kunststück, glaubwürdige, aber ungewöhnliche Konstellationen zu konstruieren, die so noch nicht zu hören waren und dabei eine immens spannende Artpop-Scheibe zu erschaffen.