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Lindsay Ell - Heart Theory BMG Rights Management/Warner Music
Format: CD
Wie ihre Kollegin Shania Twain stammt Lindsay Ell aus Kanada - und wie diese ist Ell nur aus formalen Marketing-Aspekten, nicht aber der musikalischen Prägung nach - dem Country Sektor zuzurechnen; insbesondere seit sie 2017 für ihr Durchbruchalbum "The Project" von dem amerikanischen Stoney Creek Label verpflichtet wurde. Das neue Album ist - wie "The Project" und dessen Nachfolgewerk "The Continuum Project" - wieder ein Konzeptalbum geworden. Es geht um "sieben Phasen der Trauer (Schock, Leugnung, Wut, Verhandeln, Depression, Austesten und Akzeptanz)", die Ell in 12 Tracks beleuchtet. Und zwar in jeder Beziehung: Es gibt ein Farbschema, eine bestimmte Schreibweise der Tracks, eine nach der Stimmungslage der Songs sortierte Setlist und natürlich die den erwähnten Phasen zugeordneten Texte. Die Songs wurden vom Altprofi Dan Huff entsprechend des Formates stromlinienförmig auf Hochglanz produziert, wobei die Arbeiten sich bis in die Lockdown-Phase hinzogen. Angesichts dieses konzeptionellen Überbaus ist es dann erstaunlich, dass das Ergebnis als banale Mainstream-Pop-Scheibe ohne besonderen Tiefgang und gänzlich ohne musikalische Country-Referenzen daher kommt.
-Ullrich Maurer-
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