Die Niederländerin Davina Michelle machte 2017 mit dem Pink-Cover "What About Us" auf sich aufmerksam - das im Folgenden von der Künstlerin selbst einen lobenden Ritterschlag erhielt, woraufhin diese Davina sogar als Support Act für ein Konzert vor 50.000 Zuschauern verpflichtete. Logisch, dass Davina mit dieser Unterstützung und Legitimation ihre Web-Karriere soweit vorantreiben konnte, dass sie sich für ihre Debüt-LP nun einen lukrativen Major-Deal mit dem notwendigen Fundus für eine aufwendige Studioproduktion aussuchen konnte.

Damit sind wir auch im Thema: Davina Michelle macht zwar massenkompatiblen Mainstream-Pop, der aber - wie der ihres Idols Pink auch - nicht lediglich auf angesagten musikalischen Trends, Sounds und Klischees basiert, sondern auf solide dahinkomponierten, angenehm ernst gemeinten Songs, in denen sich die Protagonistin Gedanken über ihren Platz in der Welt macht (der Titeltrack entstand z.B. während des Lockdowns). Das - und der Umstand, dass die Songs nicht am Computer zusammengeschraubt, sondern organisch eingespielt wurden - verleiht der Sache (trotz gewisser produktionstechnisch aufgeblasenen und augmentierten Manierismen den Gesang betreffend) eine authentische Relevanz, die vielen vergleichbaren Produktionen abgeht.