Mit seiner letzten Scheibe "Other Arrangements" stellte sich der Songschmied Parker Millsap aus Oklahoma die Aufgabe, eine klassisches, organisches Pop-Album im Geiste der Beatles zu erschaffen. Nachdem dieses Experiment - zumindest auf der kreativen Ebene - vom Erfolg gekrönt war, setzt er mit dem Album noch mal eins drauf und begab sich zusammen mit dem Produzenten John Agnello (der im Grunde eher ein Rock-Spezialist ist) und seiner Band erneut auf die Suche nach für ihn neuen Ausdrucksmöglichkeiten. Wobei man nicht vergessen darf, dass Millsap als klassischer Americana-Troubadour begann!

Inspiriert vom Sound spezifischer Vintage-Instrumente - darunter auch Drum-Machines und Synthesizer -, driftete Millsap dieses Mal in Richtung einer souligen, orchestralen Wall Of Sound-Ästhetik, die er an einem bestimmten Punkt gar scherzhaft als "Disco-Americana-Showtunes" bezeichnete. Tatsächlich gibt es ansatzweise auch ein paar Disco-Grooves und funky Rhythmusgitarren zu hören - aber eine Disco-Scheibe ist "Be Here Instead" dann doch nicht geworden; nicht zuletzt aufgrund der zahlreichen psychedelischen Störfeuer, der frei fließenden, assoziativen Lyrics und der vielen soundtechnischen Experimente. Der Titel des Albums bezieht sich übrigens darauf, dass man heutzutage - unter anderem Pandemie-bedingt - gezwungen ist, echte Begegnungen virtuell zu ersetzen und dass Millsap dann doch lieber mit der betreffenden Person (etwa seiner Frau) in einem Raum wäre, anstatt sich über Facetime unterhalten zu müssen.