Bereits anlässlich von Bart Davenports zweiter Solo-LP "Game Preserve" von 2003 ließen wir uns zu der Aussage hinreißen, dass diese klänge wie "das Re-Issue einer obskuren, verschollenen Westcoast-Scheibe von 1967". Ungefähr 20 Jahre nach Beginn von Barts Solo-Karriere und mindestens sechs eigene Alben später ist das im Grunde genommen immer noch ganz ähnlich. In seinem Heimstudio in Los Angeles fabrizierte er nämlich nun 12 neue Tracks, denen man vor allen Dingen eines anhört: Wie viel Zeit und Liebe Davenport in die Details der vielschichtigen Kammerpop-Arrangements seines neuen Materials gesteckt hat.

Angereichert mit Dina Maccabees Streicher-Partien, gestaffelten Westcoast-Chören, perkussiven Latin-Vibes (einem eigenartigen Spezifikum Davenports), Laurel-Canyon Touch und klassischem Bay-Area-Hippie Flair erschuf Davenport erneut eine Scheibe, die seine Affinität zum klassischen Ansatz der großen Vorbilder aus den 60s erkennen lässt. Nur dass ein Bart Davenport dafür keine Wrecking Crew und auch kein Multitracking-Studio braucht. Ganz im Gegenteil nutzte er die beschränkten Möglichkeiten seines Home-Studios dazu, der ganzen Scheibe einen besonders authentischen Retro-Ansatz angedeihen zu lassen. Und dann noch etwas: Die besungenen Episoden beschäftigen sich dankenswerterweise nicht mit den momentan grassierenden Weltkrisen, sondern bieten versöhnliche, leicht eskapistische Traum-Alternativen zum Gegenwarts-Blues.