Die Namensgleichheit legt es nahe, ist vielleicht auch nicht völlig unbeabsichtigt: Was Brand X für den Jazz-Rock war, strebt der gleichnamige Planet nun für den Progressive Fusion an - und löst das Versprechen im Wesentlichen tatsächlich ein.

Diese von Tastenzauberer Derek Sherinian zunächst in die Side Project-Existenz und dann - in Reaktion auf seinen Rauswurf bei Dream Theater - ins reguläre Bandleben gerufene Truppe hat beim vorliegenden Album mit Tony MacAlpine an der Gitarre einen der wohl virtuosesten aller aktiven Saitenzerrer am Start, und Virgil Donati ist nicht nur ein brillianter Schlagzeuger, sondern auch nachweislich wichtiger kompositorischer Quell dieser Formation. Nach dem mit Bassist Tony Franklin (u.a. The Firm m. Paul Rodgers und Jimmy Page) sowie Gitarrist Bred Garsett eingespieltem Debüt dokumentiert nun dieser Zweitling, wie Planet X mit Gitarrengott MacAlpine (seeligsprechung allein schon durch die zweite enthaltene Nummer "Inside Black"), unterstützt von Dave LaRue (bekannt von den Dixie Dregs und der Steve Morse-Band) am Baß im Jahr 2001 auf Tournee beim Gig in Melbourne geklungen haben. In short: They sounded quite well. Zumindest für alle die, die etwas micht solch gniedelseeliger "ichkannschnelleralsihrallezusammen"-Instrumentalmusik anfangen können.

"Dog Boots" läßt beispielsweise an Steve Vai und seinen Lehrer Satriani denken, Teile von "Atlantis" erinnern an Jan Hammer in Tateinheit mit Jeff Beck, und MacAlpine's unvermeidlicher Solo-Slot ist überraschender- und angenehmerweise eher soft und melodisch angelegt. Ausblick: In Kürze soll die Veröfentlichung des nächsten P-X-Studioalbums "MoonBabies" folgen, auf dem dann Billy Sheehan und Tom Kennedy für den Baß zuständig sein werden. Neugierig macht dabei, daß Simon Phillips (u.a.) Toto produziert hat. Noch neugieriger, daß Live Dates ab August in Aussicht gestellt werden.