Von einer geradlinigen Karriere kann bei der britischen Songwriterin Polly Paulusma ja nun wirklich keine Rede sein. Immer wieder legte Polly lange Pausen zwischen ihren Veröffentlichungen ein - und das, obwohl sie ein ureigenes Konzept entwickelte, ihre Releases in Form zusammengehöriger Schwester-Alben zusammenzufassen. Immerhin hat sie die Pause seit der Veröffentlichung der letzten Schwester-Alben "Leaves From The Family Tree" von 2012 und "The Small Feat Of My Reverie" dazu genutzt, ihre zwei Kinder aufzuziehen und ein Master-Studio in Philosophie zu absolvieren.

Ende letzten Jahres war es dann wieder so weit. Damals erschien das Album "The Pivot On Which The World Turns", auf dem sie sich - unter anderem unterstützt von ihren Freunden Kathryn Williams und David Ford - Gedanken über den Zustand der Welt macht, sich aber auch auf ihr Privatleben bezog. Das nun vorliegende Schwester-Album "When Violent Hot Pitch Words Hurt" folgt dabei deutlich schneller auf dem Fuße als das früher der Fall war. Das liegt daran, dass dieses Album (dessen Titel übrigens ein Anagramm des Titels des letzten ist) Demos, alternative Fassungen und Ergänzungen zum Material des im Vergleich (etwas) üppiger arrangierten Original-Albums enthält. Während diese Aufnahmen also früher entstanden, als das "Pivot"-Album, macht es dennoch Sinn, dass es - als Ergänzung - nachher erscheint; einfach weil es die intime Essenz dessen enthält, was Polly bereits vorab in musikalisch definitiverer Form zu Gehör gebracht hatte.