Da muß an dieser Band ja wirklich was besonderes sein, wenn ein ehemaliger Smiths-Manager seinen Urlaub unterbricht, um Proben von Haven zu verfolgen.Und wenn dann noch ein gewisser Johnny Marr gar das Album produziert, ist das sicherlich noch ein Grund mehr, sich mit dem in England bereits hochgelobten Debütalbum "Between The Senses" einmal auseinanderzusetzten.

Gleich schon im Eingangssong, "Beautiful Thing", kann man erkennen, daß man es hier mit einer sehr emotionsgeladenen Stimmung zu tun hat. Gleichzeitig erinnert der Song aber auch stark an die alte Radiohead-Zeiten. Und das liegt sicher nicht nur daran, daß sich Gary Briggs mit seiner Stimme schnell in die Yorke- oder Buckley-Schublade einordnen läßt. Denn auch der Sound läßt auf den ersten Eindruck schwer verleugnen, nicht doch vielleicht mal den ein oder anderen Radiohead- oder auch Verve-Song endlos lange gehört und als bleibenden Eindruck mitgenommen zu haben. Bei der aktuellen Single "Say Something" oder bei "Still Tonight" und "'Til The End" merkt man zudem aber schnell, daß die Jungs durchaus auch Ohrwurmqualitäten besitzen. Nicht umsonst gehören ihre Singles in England deshalb schon zum festen Bestandteil mancher Radiostationen. Haven setzten da voll und ganz auf die Methode des guten alten Strophe-Refrain-Prinzips und dieses richtet sich wiederum ganz klar nach der Stimme von Sänger Gary. Bei "Let It Live" oder "Keep On Giving In" kann man dann auch wieder gut erkennen, daß für den letzten Schliff in Sachen Gänsehautgefühl eindeutig Briggs verantwortlich ist.

So gestaltet sich "Between The Senses" gelungen abwechselnd rockig oder sehr gefühlsbetont poppig mit Balladen wie "Is This Bliss". Trotz ihrer klar erkennbaren britischen Einflüsse haben Haven ein eigenständiges und für ein Debütalbum auch recht ausgereiftes Werk vorgelegt, wenn man sich an der ein oder anderen Stelle auch nicht verkneifen kann, zu glauben, daß das unter anderem an Johnny Marr liegen könnte.