Und dann ist alles wieder gut. Zumindest für den Moment, für eine gewisse Zeit. Für ein paar Songs. Kvelertak laufen und die eigenen Sorgen und Gedanken sind vergessen. Kvelertak laufen schließlich. Lärmen, wüsten, drücken und drohen. Da ist kein Platz für anderes. Danke sehr. "Endling" ist ein ganz schön anstrengendes, aber vor allem ein aggressives und auch aufregendes Album. Rein musikalisch. Inhaltlich ist das schwer zu beurteilen, singen sie doch norwegisch und sagen: "Auf 'Endling' erzählen wir die Geschichten von aussterbenden und sterbenden Männern und Frauen Norwegens. Alte und neue Mythen, Kultur und Rituale werden zum Leben erweckt - die Folklore, die nicht in das Konzept einer Fernsehserie passt. Wikinger und Trolle sind etwas fürs Fernsehen. Das hier ist die Realität." Bleibt uns die Musik.

Eine rohe, energetische Mischung Hardcore, Black Metal, Garage Rock, Punk und ein wenig mehr. Verteilt auf zehn Songs, aber mit Ideen und Momenten für viele mehr. Denn nicht nur, dass manch Song hier länger als sieben Minuten dauert, auch passiert hier dermaßen viel, dass andere daraus eine ganze Serie machen würden. Aus den unzähligen Riffs und atmosphärischen Sounds, aus diesen zum Teil ultra-catchy Melodien, die sich ganz hervorragend mit dem Gekeife und der Härte vertragen, aus diesem unzähmbaren Groove und den kleinen Überraschungen. Ist das etwa ein Banjo? Ja. Es sind Kvelertak.