Mit ihrem Solo-Debüt-Projekt leistet Romy Madley Croft - ihres Zeichens auch als Stimme des Londoner Art-Pop-Projektes The xx bekannt - etwas sehr Ungewöhnliches, denn das Album "Mid Air" ist nicht mehr oder weniger als der erfolgreiche Versuch, den euphorischen Zustand des Abhebens in songorientierte Form mit einer Club-Scheibe musikalisch einzufangen. Dabei bedient sich Romy musikalisch genau des Mediums (Club-Tracks eben), die eben einen solchen Zustand überhaupt erst ermöglichen - reichert diese aber mit nachdenklichen Selbstfindungslyrics (und demzufolge Gesang an), die dieses Phänomen von allen Seiten beleuchten - und dabei natürlich das Element des Queer-Seins ausführlich mit einschließen. Das funktioniert so gut, dass man sich fragt, wieso bislang noch niemand in dieser Konsequenz auf genau dieses Format gesetzt hat. Denn alle Songs funktionieren sowohl als Club-Tracks ohne Brüche wie auch als Pop-Songs mit Inhalten, denen man auch jenseits des Dancefloor-Appeals gerne zuhört. Vor allen Dingen der Umstand, dass Romy gar nicht erst versucht, das eine oder andere der beiden Formate mit artifiziellen Brüchen der Credibility wegen zu versehen, sondern sich zu Beidem gleichermaßen bekennt, ehrt sie dabei sehr.